Lange Autofahrten: So bleibst du konzentriert

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Lange Autofahrten: So bleibst du konzentriert

Erste Fahrstunde

Lange Autofahrten: Die einen verbinden sie mit der Vorfreude auf den nächsten Sommerurlaub im Süden, für andere sind sie das absolute Grauen. In jedem Fall bedeuten sie für die Fahrerinnen und Fahrer zusätzliche Anstrengung. Nach einigen Stunden am Steuer lässt die Konzentration nach, schlimmstenfalls drohen Übermüdung und der gefürchtete Sekundenschlaf. Wir haben an dieser Stelle ein paar Tipps für dich zusammengestellt, wie du dich auf lange Fahrten vorbereiten kannst und was du unterwegs tun kannst, um konzentriert zu bleiben.

Vor der Fahrt

Gerade wenn du lange Fahrten nicht gewohnt bist, kann die Reise zum Urlaubsort oder an ein anderes weit entferntes Ziel zur Herausforderung werden. Wichtig ist daher, dass du dir das bereits im Vorfeld verdeutlichst. Viele Fahrerinnen und Fahrer unterschätzen die Herausforderung, die es geistig und körperlich bedeutet, für viele Stunden am Stück konzentriert am Steuer zu sitzen. Auch wenn du in der Vergangenheit bereits weite Strecken gefahren bist, jetzt aber schon ein paar Jahre keine langen Fahrten mehr unternommen hast, kann es passieren, dass du die Anforderungen falsch einschätzt. Wir neigen dazu, die Anstrengungen in der Erinnerung verkürzt abzuspeichern. Doch dass du diesen Artikel aufgerufen hast, spricht glücklicherweise dafür, dass du dir über die Risiken und Herausforderungen, die mit einer langen Fahrt einhergehen, bereits im Klaren bist.

Gerade im Sommerferienverkehr kann es sinnvoll sein, möglichst früh am Morgen aufzubrechen, um Staus so weit wie möglich zu vermeiden. Das bedeutet aber auch, dass die Vorbereitung auf die Fahrt spätestens am Vorabend beginnen sollte. Leg dich früh genug ins Bett, um am Morgen hinreichend ausgeschlafen zu sein. Wenn dein Schlafrhythmus eher dem eines Nachtmenschen entspricht, kann es sinnvoll sein, bereits einige Tage vor der Abfahrt damit zu beginnen, dich auf das frühere Aufstehen einzustellen. Wenn es dir nicht möglich ist, früher schlafen zu gehen, verzichte lieber auf den Aufbruch am Morgen. Weder du noch deine Mitreisenden haben etwas davon, wenn du als Fahrerin oder Fahrer völlig übermüdet bist.

Essen und trinken vor und während der Fahrt

Am Tag der Abreise solltest du zudem auch auf deine Ernährung achten. Zu schwere Mahlzeiten machen dich müde und unkonzentriert. Ein einfaches Frühstück zum Beispiel bestehend aus ein paar Scheiben Brot mit Käse und ein bisschen frischem Obst, bringt deinen Kreislauf dagegen ordentlich in Schwung. Auch unterwegs solltest du möglichst auf rohes Gemüse oder Obst setzen. Softdrinks – auch koffeinhaltige – können zwar einen kurzfristigen Energiekick verursachen, dieser ist aber nicht nachhaltig. Ganz im Gegenteil: Nach der ersten halben Stunde verlierst du an Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Auch Schokoriegel und anderes Junkfood sind in dieser Hinsicht keine perfekten Reisesnacks. Kaffee solltest du vor und während langer Fahrten nur in Maßen genießen. Grundsätzlich kann das Koffein dir helfen, wach und konzentriert zu bleiben. Zu viel Kaffee kann die Konzentration aber wiederum verringern. Wichtig ist außerdem, dass du genug Wasser dabei hast. Dehydration kann gerade im Sommer, wenn viele Familien lange Fahrten in den Süden machen, zu einem echten Risikofaktor am Steuer werden.

Die richtige Kleidung

Deine Kleidung sollte auf langen Fahrten bequem und luftig sein. Du musst am Steuer keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Wenn du dich in abgetragenen kurzen Jeans am wohlsten fühlst, ist dagegen nichts einzuwenden. Etwas Vorsicht ist bei der Auswahl des Schuhwerks geboten. Auch wenn du grundsätzlich mit Flip-Flops oder barfuß Autofahren darfst, ist das aus Sicherheitsgründen nicht zu empfehlen. Zieh dir am besten ein Paar stabile, aber luftige Schuhe für die Fahrt an. Sommerschuhe aus Stoff oder Turnschuhe zum Beispiel. Bei Sandalen besteht das Risiko, dass diese sich vom Fuß lösen und schlimmstenfalls unter die Pedale rutschen können. Auch deine Mitreisenden sollten sich für die Fahrt locker und luftig kleiden.

Rasten

Alle anderthalb bis zwei Stunden solltest du auf einer langen Autofahrt eine Pause einlegen. Ganz wichtig dabei ist, dass du die Gelegenheit nutzt, dir ein wenig die Beine zu vertreten. Auch wenn du in dem Moment selbst noch gar nicht das Bedürfnis dazu verspürst, ist es wichtig, das Blut in den Beinen wieder in Bewegung zu versetzen – nicht nur, wenn du gesundheitlich vorbelastet bist. Ein paar einfache Streckübungen und ein paar Kniebeugen können dich wieder wach machen. Hilft das nicht, bietet es sich an, bei einer Rast einen kleinen Powernap einzulegen. 15-25 Minuten Schlaf zwischendurch sorgen dafür, dass deine Konzentration sich deutlich verbessert.

In der Gruppe verreisen

Egal ob mit Freunden oder der Familie. Im Urlaub ist es zusammen am schönsten. Verreist ihr gemeinsam hat das den Vorteil, dass ihr euch am Steuer abwechseln könnt. Wichtig dabei ist es, gerade wenn du mit Freunden verreist, im Vorfeld abzuklären, ob deine Versicherung es erlaubt, andere Personen fahren zu lassen. Gerade sehr günstige Kfz-Policen schließen das manchmal aus. Der Wechsel in einen etwas teureren Tarif kann sich daher lohnen. Verreist ihr mit Kindern ist es sinnvoll, von vornherein für genügend Abwechslung zu sorgen. Spiele, Hörbücher und Co. gehören bei längeren Fahrten mit Kindern auf jeden Fall ins Gepäck.

Seid ihr in der Gruppe unterwegs, bedeutet das auch, dass du als Fahrerin oder Fahrer Gelegenheit hast, dich während der Fahrt zu unterhalten. Das hält wach und fördert entsprechend die Konzentration. Zugleich gilt es gerade auf langen Fahrten mit Kindern zu verhindern, dass es zum Lagerkoller kommt. Weder Kabbeleien auf der Rückbank noch Streitereien über die richtige Reiseroute sind der sicheren Autofahrt zuträglich. Regelmäßiges Rasten kann auch dabei helfen, den Druck von allen Reisenden zu nehmen. Als Beifahrerin oder Beifahrer solltest du zusätzlich einen wachen Blick auf die Fahrerin oder den Fahrer behalten. Gähnen oder das Reiben der Augen sind Anzeichen für Müdigkeit, die wir oft ignorieren. Biete gegebenenfalls von deiner Seite einen Fahrerwechsel an oder schlag vor, die Fahrt für eine Weile zu unterbrechen.

Verhalten im Stau

Für viele gehört der Stau zum Sommerurlaub wie die Sonnencreme. Wenn es zu einer Stausituation kommt, achte darauf, die obligatorische Rettungsgasse freizuhalten. Die Rettungsgasse muss bereits gebildet werden, wenn der Verkehr zum Stocken kommt, nicht erst, wenn alles steht. Freigelassen wird dabei der Bereich zwischen der linken und den übrigen Fahrspuren. In Deutschland kann es zwischen 200 und 320 € Strafe kosten, wenn du die Rettungsgasse blockierst. In anderen europäischen Ländern kann es ebenfalls teuer werden. Um von vornherein zu vermeiden, in größere Staus zu geraten, ist es sinnvoll, die Reiseroute im Voraus zu planen und sich über Ausfallstrecken schlauzumachen. Dabei helfen auch Navigationssysteme, die wie Google Maps aktuelle Staus identifizieren und automatisch Ausweichrouten vorschlagen.

Gerade junge Menschen und Fahranfänger, die den Führerschein noch nicht lange haben, unterschätzen die Strapazen, die mit einer langen Autofahrt einhergehen. Bei der Fahrschule Knuf beschäftigen wir uns daher im Theorieunterricht an unseren vier Standorten in Bergkamen auch mit Themen wie der Konzentration auf langen Autofahrten. Wir wollen dich nicht nur perfekt auf die Fahrprüfung vorbereiten, sondern vor allem auf den Alltag am Steuer.